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Glauben. Gemeinsam. Gestalten.
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© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Glauben. Gemeinsam. Gestalten.

Auch wenn sich vieles verändert - als Glaubensgemeinschaft leben wir weiterhin aus der Verkündigung des Evangeliums. Dabei kann ein Text des Apostels Paulus aus seinem Brief an die Philipper Inspiration sein.

Glauben. Gemeinsam. Gestalten.

Als Glaubensgemeinschaft leben wir aus der Verkündigung des Evangeliums – und aus der Begegnung mit den Menschen. Auch in Zeiten eines tiefgreifenden Wandels bleibt dieser Auftrag für uns als Kirche unverändert. Trotzdem fordern uns gesellschaftliche Veränderungen und schwindende Ressourcen dazu heraus, die Pastoral neu auszurichten.

Veränderungen sind nicht leicht – sie bedeuten auch einen Abschied von Gewohntem und Vertrautem. Das kann Verunsicherung und Frust auslösen, vor allem weil viele von uns Kirche mit lieb gewordenen Traditionen und Strukturen verbinden.

Inspiration aus dem Philipperbrief

Dieser Bistumsprozess geht mit tiefgreifenden strukturellen Änderungen einher. Gleichzeitig suchen wir gemeinsam nach einer pastoral-inhaltlichen Neuausrichtung und einem geistlichem Zugang. Wir lassen uns dabei von einem Brief des Apostels Paulus inspirieren. In Philipper 4,4-5 ermutigt Paulus die Gemeinde: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Eure Güte werde allen Menschen bekannt.“ Das sind hoffnungsvolle Worte in herausfordernden Zeiten, die uns zeigen können, was uns als Christinnen und Christen auch heute trägt: Unsere Gemeinschaft, unser Glaube und das Vertrauen darauf, dass Gott mit uns unterwegs ist.

Die Zukunft hängt von Engagierten ab

Zukünftig wird Kirche vor Ort sehr unterschiedlich sein. Es wird nicht mehr überall eine flächendeckende Versorgung geben, sondern größere Seelsorgeräume mit pastoralen Zentren und verlässlichen Glaubensorten. Die Zukunft der Kirche wird an vielen Orten von dem abhängen, was Menschen vor Ort bereit sind, einzubringen. Dort, wo sich Menschen engagieren, können neue lebendige Gemeinschaften entstehen, getragen von der Vielfalt der Charismen – von engagierten Ehrenamtlichen ebenso wie von hauptberuflich Engagierten. Doch dort, wo sich niemand mehr engagiert, kann Kirche ihre Präsenz verlieren. Das ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance: Es liegt an uns, das offene, weite Feld neu zu gestalten und den Glauben auf vielfältige Weise in unsere Umgebung einzubringen.

Wir brauchen dabei eine Haltung, die fragt – wie Ignatius von Loyola es formuliert hat – nach dem: was dient je mehr?

Was dient je mehr der missionarischen Sendung der Kirche?

Was dient je mehr dem konkreten Leben der Menschen?

Was stärkt je mehr unsere geistliche Tiefe?

Was fördert je mehr die Charismen, die Gott seinem Volk schenkt?

Was stärkt je mehr die Einheit – auch in Vielfalt und Spannung?

Was eröffnet je mehr Räume für Mitverantwortung und Beteiligung?

© Besim Mazhiqi
© Besim Mazhiqi

Ein Weg in österlicher Hoffnung

Für diese Haltung braucht es Gemeinschaft, Zusammenarbeit und einen gemeinsamen Geist. Die Bitte von Paulus an Evodia und Syntyche zeigt: Streit und Unruhe gehören in Zeiten des Umbruchs dazu. Und gleichzeitig gilt auch heute für diejenigen, die Christus nachfolgen, sich in einer synodalen Gesprächskultur zu üben (Phil 4,1-3).

Es wird Momente geben, in denen der Mut schwindet, weil die Aufgaben überwältigend erscheinen. Hier sind wir als Glaubende gerufen, den Weg in österlicher Hoffnung zu gehen.

Wir laden ein, diesen Weg gemeinsam zu gehen – mit Offenheit und Mut für das Neue, mit Wertschätzung für das Vergangene und mit der Zuversicht, dass Gott uns trägt. „Und der Gott des Friedens wird mit euch sein“ (Phil 4,9).

Biblisches Motiv

Aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper (4,1-13)

1 Darum, meine geliebten Brüder und Schwestern, nach denen ich mich sehne, meine Freude und mein Ehrenkranz, steht fest im Herrn, Geliebte!

2 Ich ermahne Evodia und ich ermahne Syntyche, einmütig zu sein im Herrn.

3 Ja, ich bitte auch dich, treuer Gefährte, nimm dich ihrer an! Sie haben mit mir für das Evangelium gekämpft, zusammen mit Klemens und meinen anderen Mitarbeitern. Ihre Namen stehen im Buch des Lebens.

4 Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!

5 Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe.

6 Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott!

7 Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in Christus Jesus bewahren.

8 Im Übrigen, Brüder und Schwestern: Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist, darauf seid bedacht!

9 Und was ihr gelernt und angenommen, gehört und an mir gesehen habt, das tut! Und der Gott des Friedens wird mit euch sein.

10 Ich habe mich im Herrn besonders gefreut, dass ihr eure Sorge für mich wieder einmal entfalten konntet. Ihr hattet schon daran gedacht, aber es fehlte euch die Gelegenheit dazu.

11 Ich sage das nicht, weil ich Mangel leide; denn ich habe gelernt, mich in jeder Lage zurechtzufinden:

12 Ich weiß Entbehrungen zu ertragen, ich kann im Überfluss leben. In jedes und alles bin ich eingeweiht: in Sattsein und Hungern, Überfluss und Entbehrung.

13 Alles vermag ich durch den, der mich stärkt.